Das starke Bevölkerungswachstum wird mit Aufstockungen und Verdichtung der Trennwände absorbiert. Gleichermassen begnügt sich der Verkehr mit dem bestehenden engen Strassennetz und kurzen Brücken am Talgrund.
Ab 1850 explodiert die Stadt. Grosse Bauarbeiten verändern ihr Erscheinungsbild gründlich. Mit der Erstellung des Grand-Pont 1844 wird der Grundstein für eine Umfahrung mit weniger Gefälle gelegt. Mit der Ankunft der Eisenbahn 1856 werden bequemere Verbindungswege nötig. Eine Standseilbahn verbindet das Zentrum mit dem Bahnhof und dem See, den wichtigsten Umschlagplätzen, und zieht die Schaffung eines neuen Industrie- und Handelszentrums nach sich, das sich mit der Aufschüttung des Flon-Tals ausdehnt.
Die Einwohnerzahl steigt von 15' 000 im Jahr 1850 auf 65' 000 im Jahr 1910, um bis 1999 auf 120' 000 zu klettern. Die Altstadt wird noch vor der Jahrhundertwende rasch zu klein. Ab 1870 baut man ziemlich anarchisch ausserhalb der Mauern. Ein gesetzlicher Rahmen wird erst 1905 gesetzt. Die neuen Quartiere wie Georgette, immerhin das Resultat einer geplanten Operation, oder unter dem Bahnhof zeugen vom ständigen Zögern zwischen Häuserfronten mit städtischem Charakter und individuellen Behausungen. Neue architektonische Programme für Schulen, Kirchen, Unterhaltung und auch Hotels, die wachsende Touristenströme aufnehmen, werden lanciert. Parallel dazu wird das als sanierungsbedürftig geltende Stadtzentrum massiv erneuert. Diese Ausdehnung wird im 20. Jahrhundert mit unterschiedlichem Geschick weitergeführt.