Sobald die Temperaturen zu fallen beginnen, tritt in Lausanne ein seltsames Phänomen zutage: Alle sehnen sich nach einer Fondue.
Es ist eines der einfachsten Gerichte der Welt, das jeweils zur Hälfte aus Gruyère oder Greyerzer sowie Vacherin Fribourgeois, Pfeffer, einer Knoblauchzehe, Weisswein und Backpulver besteht.
Natürlich kann man die Käsemischung variieren und das Rezept mit Tomaten, Champignons, Schalotten oder sogar Kirschwasser, Champagner oder Bier anstelle von Weisswein komplexer gestalten.
Doch selbst bei der einfachsten und traditionellsten Rezeptvariante (dem klassischen «Halb-und-halb») sagt selten jemand «Nein», wenn man eine Fondue vorschlägt. Und zwar selbst im Sommer! Denn die «Halb-und-halb»-Variante ist für den Fondue-Genuss das, was Federer für das Tennis ist: eine unumstrittene Referenz.
Machen Sie sich (und Ihren Magen) also bereit: man entführt Ihre Geschmacksknospen in die besten Fonduetöpfe der Stadt.
Das Rezept des Lokals ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Man nehme alles, was zu einem Schweizer Chalet gehört, und übertrage es … genau, in ein Schweizer Chalet!
Geranien an der Fassade, Glöckchen im Innenraum, ein massiver Kamin, Holzmöbel, rote Tischsets und natürlich Käse und Fonduetöpfe!
Auf der Speisekarte stehen 10 Fondues, die man alle probieren sollte, um sich bis in die Fingerspitzen als Schweizer zu fühlen. Für diejenigen, die nichts über die Schweiz wissen: Es fehlen nur noch die Uhren und die Schokolade – und schon sind die wesentlichen Punkte des Alpenlandes abgehakt.
In der Nähe des Café Romand gibt es übrigens sowohl Uhren (Bucherer, Rue de Bourg), als auch Schokolade (Blondel, ebenfalls in der Rue de Bourg).
Dieses in Lausanne legendäre Bistro existiert seit 1951.
Ab vier Personen kann man die klassische «Halb-und-halb»-Fondue (mit Gruyère und Vacherin fribourgeois) im Rahmen eines traditionellen Menüs probieren – dazu gibt’s eine Scheibe Bündnerfleisch und Meringues mit Greyerzer Doppelrahm.
Für Liebhaber von Ziegenkäse bietet La Bossette eine Köstlichkeit namens «Cabriole». Eine cremige Alpenkäse-Mischung, die mit einer Schöpfkelle über Dampfkartoffeln serviert wird. Für Puristen wird zudem eine Option mit Brot und Fonduegabel angeboten.
Für die entsprechende Würze sorgen Oliven und getrocknete Tomaten, und laut der Besitzerin begiesst man «Cabriole» am besten mit einem Glas Rosé, «um diesen kleinen provenzalischen Abstecher noch etwas zu verlängern». Und auch wenn La Bossette eigentlich eher für seine Bierauswahl bekannt ist, sollten Sie sich von dieser Kombination auf jeden Fall in Versuchung führen lassen. Denn eines können wir Ihnen verraten: Sie schmeckt grossartig!
Nutzen Sie im Sommer die Terrasse und ihre bunten Stühle, um anschliessend gemütlich in der Sonne zu verdauen ;-).
Dies ist das älteste Bistro von Lausanne. Der Raum im Obergeschoss wurde modernisiert und beeindruckt mit prächtigen Glasfenstern, jedoch begeistert uns im Pinte Besson vor allem das Ambiente im Erdgeschoss. Hier fühlt man sich ins Jahr 1780 versetzt, als das Lokal als Carnotzet eröffnet wurde.
Der kleine Saal in Form eines Korridors eignet sich hervorragend, um in die Lausanner Gastronomie einzutauchen, den Gesprächen der Stammgäste zu lauschen und eine köstliche Fondue mit Morcheln und Cognac zu geniessen.
Am Fusse der Altstadt findet man die grösste Auswahl an Fondues: 13 verschiedene Varianten, vom «Halb-und-halb»-Klassiker über eine Curry-Version bis hin zu einer reinen Vacherin-Fribourgeois-Fondue, die im Brottopf serviert wird.
Der herzliche Empfang und die Aussicht auf die Kathedrale sind den Umweg wert, und die kleine Terrasse, die sich hinter dem Café im Schatten der Bäume versteckt, ist ohne Zweifel die niedlichste und zudem am wenigsten bekannte in ganz Lausanne. Eine gute Adresse für Liebhaber von heissem Käse, die diesen gern auch mitten im Sommer geniessen.
Ein Ratschlag gilt übrigens für all diese Adressen: Verlieren Sie Ihr Brotstück nicht im Fonduetopf. Wenn Sie mit Puristen an einem Tisch sitzen, bekommen Sie in diesem Fall nämlich eine Strafe auferlegt!
Haben auch Sie eine Lieblingsadresse für eine leckere Fondue in Lausanne?